31.07.2015

GARNIER Olia

Seit geraumer Zeit häufen sich wieder die Beiträge über gefärbte Haare mit dem Garnier-Produkt 'Olia'.
Das liegt daran, dass einige Blogger die Möglichkeit erhalten haben, diese Farben aktiv auszuprobieren und sogar weiterzugeben.

Auch bei mir kam ein prall gefülltes Paket an, mit diversen Farbnuancen.

Schauen wir uns aber erst einmal das Produkt genauer an.
Olia - was ist das für ein Name und was hat er zu bedeuten?

Olia soll das Synonym für eine Öl-Coloration sein. Knapp 60 Prozent der Colorationscreme bestehen aus Öl-Bestandteilen von: Kamille, Sonnenblumen, Wiesenschaumkraut und Passionsblume.

Es soll ein pflegender Effekt entstehen - ganz ohne Ammoniak.
Aber was bedeutet Ammoniak und warum sollen wir darauf verzichten?
Nach einigen Recherchen im Netz hab ich folgende Infos gefunden:

Ammoniak ist ein leicht flüchtiger Stoff, der zur Neutralisation oder zur Quellung der Haare verwendet wird. Wegen seiner Flüchtigkeit riecht er etwas stechend und ist durch ein Parfümöl nur schwer zu überdecken.

Damit sich die Farbpigmente dauerhaft im Haar verankern können, muss das Haar durch eine Quellung geöffnet werden. Dazu eignet sich Ammoniak ganz hervorragend. Vor allem die Brillanz, die Grauabdeckung und die Haltbarkeit der Haarfarbe ist in ammoniakhaltigen Färbemitteln sehr gut. Wegen der Flüchtigkeit kann zwar bei der Anwendung ein etwas eigentümlicher Geruch entstehen, es besteht aber gleichermassen die Sicherheit, dass das Haar nicht übermässig gequollen wird. Durch das Verdampfen des Ammoniak geht der pH-Wert im Haar und damit auch die Haarquellung allmählich zurück. Ammoniak besitzt also einerseits die Eigenschaft, die Farbleistung zu verbessern und andererseits gewisse Schutzeigenschaften, damit das Haar nicht überbeansprucht wird.

Die Alternativen zu Ammoniak sind zwar im Geruch zum Teil angenehmer, weil sie weniger leicht verdampfen. In der Praxis heisst das aber, dass der pH-Wert konstant bleibt und die Quellung der Haare zunehmen kann. Dennoch ist das Quellungsvermögen generell bei den Alternativen nicht so gut, dass in jedem Fall eine optimale Grauabdeckung erzielt werden kann. Weiterhin besteht ein Risiko, dass im Haar Alkalität und damit eine Restquellung zurückbleibt, wenn das Haar nicht sehr intensiv gespült wird.
Quelle

Sprich, eigentlich ist Ammoniak nur 'schlecht', weil es stinkt.
Ich werde nachher nochmal darauf zurück kommen.

Die Bedruckung der Verpackung des Olia-Produkts ist 'groß' und verständlich.
Es gibt auf der Rückseite eine kleine Tabelle, auf der man das ungefähr zu erwartende Farbergebnis sehen kann.

Ich habe mich für die Nuance 3.0 - Dunkelbraun entschieden.


Eine Packung besteht aus folgendem Inhalt:

* eine Flasche zum Mischen
* Handschuhe
* eine Tube Colorationscreme
* eine Tube Entwicklercreme
* eine Tube Pflegespülung - kann mehrfach verwendet werden
* Anwendungsbeschreibung


Die Umverpackung verfügt über eine Perforierung, in die ich die Mischflasche stecken kann, damit sie beim Befüllen nicht umfällt.

Die Entwickler- und die Colorationscreme werden nacheinander in die Flasche gedrückt und anschließend für 30 Sekunden gut durchgeschüttelt, sodass eine homogene Massen entsteht.

Olia sagt, die Mischung ergibt eine nicht-tropfende, samtige Creme - die wie eine Haarmaske wirkt.
Naja, wie eine Haarmaske kam es mir jetzt nicht direkt vor, aber war schon okay und hat nicht getropft.

Die Haare sollten ungewaschen und trocken sein, wenn man loslegt. War der Fall bei mir.
Vorab nochmal schön mit dem Tangle Teezer durch und alle Knoten etc. entfernt.



Ich habe am Haaransatz begonnen und mich dann langsam in die Längen gearbeitet.
Was ich absolut schade und verbesserungswürdig finde, ist die Tatsache, dass es auf der Packung oder in der Anleitung keinerlei Hinweise zu den Haarlängen gibt.
Also weder eine Empfehlung noch sonst irgendeinen Satz.

Natürlich war mir klar, dass ich für die hüftlangen Haare mit einer Packung nicht hinkomme, aber dennoch wäre es nett gewesen einen kleinen Hinweis diesbezüglich zu finden.


Die Anwendung der Creme ist eigentlich recht einfach. Die Masse ließ sich auch angenehm - zumindest am Haaransatz - verteilen.
Sobald ich allerdings in die Längen kam, wurde es deutlich schwieriger alle Stellen zu erwischen und ich hatte auch das Gefühl, dass die Creme nicht mehr so ergiebig war und sich verteilen ließ.
Kann natürlich auch an meinen trockenen Haarspitzen gelegen haben, die die 'Pflege' sofort ausgesogen haben und daher der Cremeeffekt nicht mehr vorhanden war.

Jedenfalls hatte ich massive Probleme mit der Austrocknung meiner Haare in den Längen.
Es fühlte sich zunehmend rauher und ungemütlicher an. Ich hatte auch versucht die Farbe mit dem Kamm in den Haaren zu verteilen, aber das war gar nicht möglich, da die Haare immer trockener und zerzauster wurden, sodass kein Durchkommen mehr war.

Erst als ich 'mehr als genug' Material auf dem Kopf hatte und dadurch vermutlich auch Stellen gefärbt habe, die ich 'händisch' übersehen hätte, wurde die Maske wieder cremiger.


30 Minuten habe ich das ganze auf dem Kopf gelassen und gehofft dass alles gut wird.
Es hat nichts 'gerochen'. Kein typischer Färbegeruch (Ammoniak). Allerdings auch kein zarter Blumenduft. Zumindest konnte ich diesen nicht wahrnehmen.


Anschließend habe ich eine gefühlte Ewigkeit ausgewaschen. Es kam wirklich viel Farbe raus.
Als das Wasser relativ klar war, habe ich die 'Seide & Glanz' Kur in das Haar gemacht und wie beschrieben ca. drei Minuten einwirken lassen.

Wer sich schon die Haare gefärbt hat, kennt das Gefühl nach dem Auswaschen und der Kur. Im Normalfall hat man anschließend diese weichen, gut riechenden Haare in neuer Farbe.
Für mich immer ein Gefühl gewesen, auf das ich mich gefreut habe.
So auch dieses Mal - besonders, weil ich schon lange nicht mehr gefärbt habe - aber...
Das freudige Gefühl blieb aus.

Stattdessen hatte ich wieder diese rauhen, störrischen Haare. Es war unangenehm. Schon beim Auswaschen der Kur dachte ich 'Huch, was ist denn das?'.
Also habe ich auch die Kur sehr gründlich ausgespült. Leider wurde es nicht besser.

Die Haare habe ich anschließend gebürstet. Wieder mit dem Tangle Teezer. Welcher eigentlich meine Universalwaffe im Falle zerzauster Haare und/oder Haarknoten ist. Zwei- bis dreimal durchfahren und - zack - fertig.

Heute nicht, heute habe ich auf jeden Fall an die 20 Minuten gebraucht, bis die rauhen Haare knotenfrei und wieder glatt waren. Pfui. Durch den Tangle Teezer hatte ich zwar keine Schmerzen, aber ich will nicht wissen, wie es ohne gewesen wäre. Vermutlich hätte ich zwischendurch aufgegeben und die Haare einfach abgeschnitten.


Heidanei! Geht gar nicht, liebes Garnier-Team. Wirklich nicht!
Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob das an der Farbe lag oder an der Kur oder an meiner Haarstruktur oder an was auch immer, aber ich habe die Kur seitdem nicht mehr benutzt, aus Angst, dass meine Haare wieder so aufrauhen und ekelig werden.

Das kann natürlich auch nicht die Aufgabe des Verbrauchers sein, zu überlegen, ob die eigenen Haare und deren Struktur zum Färben geeignet sind. Als Verbraucher will ich mir die entsprechend ansprechende Farbe raussuchen, nach Hause gehen, die drauf machen und mich dann am neuen Look erfreuen. Mehr nicht!

Nichtsdesto trotz war ich vom Farbergebnis überzeugt.
Ich habe größtenteils alles auf meinem Kopf erwischt und habe keine ungefärbten Stellen oder Flecken.
Das Ergebnis ist deckend und zufriedenstellend. Die Haare haben einen schönen Schimmer und die rauhe Struktur habe ich mittlerweile durch Verwendung anderer Haarpflegeprodukte wieder in den Griff bekommen.


Ich gehöre zu den Menschen, die sich täglich die Haare waschen. Auch bezüglich diesem Punkt habe ich bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Die Farbe hat fast immer noch die Intensität des ersten Tages, was mich sehr freut.


Eine Packung Olia kostet bei dm z.B. 3,95€
Ein absolut guter Preis. Da kann man auch mal ein kleines Experiment wagen.

Für mich gilt es nun abzuwegen, ob ich die Olia-Produkte nochmals anwenden würde.

Folgende Pro/Contra - Punkte habe ich für mich aufgelistet:

+ schönes Farbergebnis, das lange anhält
+ einfache Anwendung
+ günstiger Anschaffungspreis
+ keinerlei Geruch

- keine Hinweise bezüglich der Haarlänge
- trockene Haare und rauhe Struktur während und nach dem Färben
- schlechte Pflegekur

Ich würde es trotz der massiven Austrocknung nochmals mit Olia probieren, einfach weil ich neugierig bin, ob es ein einmaliges Ding war oder ob es tatsächlich am Produkt liegt.
Was mich ein wenig stört, ist wieder die Tatsache, dass man etwas verteufelt - in dem Fall Ammoniak - und aber es eigentlich gar nicht nötig wäre. Ähnlicher Fall wie Aluminium. Da roll ich nur mit den Augen - ehrlich!
Nun denn, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Bei Olia kann man aktuell einen 2€ Coupon runterladen, den man sofort einlösen kann.
Alternativ habe ich noch folgende Haarfarben zum Weitergeben hier:

4.15 Schokobraun
1.0 Schwarz
8.0 Blond
8.31 Honigblond

Bei Interesse an einer Testpackung, lasst es mich wissen und ihr bekommt sie zugesendet.
Bei mehr als einer interessierten Person pro Packung entscheidet das Los.

Einen tollen Bericht zu den Farben und ein wenig Hintergrundwissen findet ihr bei Marion

Färbt ihr denn eure Haare? Zum Spaß oder zum Abdecken?

8 Kommentare:

  1. ich habe nun schon einige Jahre meine Haare nicht mehr gefärbt und mich daher auch noch nicht an die Olia Produkte gewagt, die ich nun ebenfalls zu Hause stehen habe,ich finde deinen Beitrag aber mit Abstand am interessanten, denn auch ich habe lange und ziemlich störrische Haare. Aus diesem Grund werde ich am Wochenende wohl auch mal mein Experiment wagen und schauen ob ich evtl. mehr Glück oder die Selben Erfahrungen bei der Kur habe,
    Lieben Gruß
    Petra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Petra.
      Dann bin ich sehr gespannt auf dein Ergebnis und ob du ähnliche oder komplett andere Erfahrungen machst.
      Liebe Grüße und schonmal viel Spaß (:

      Löschen
  2. Liebe Vivian,
    vielen Dank. Der Tipp mit dem Arganöl ist nicht schlecht, werde das beim nächsten Mal ausprobieren. Wobei es für mich ja das erste Mal war, dass die Haare anschließend trocken und nicht schön weich waren.
    Grüße zurück! (:

    AntwortenLöschen
  3. ach herje, die nachteile schrecken mich aber ab!
    ich wünsche dir ein schönes wochenende!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jenny,
      das kann natürlich auch an meinen Haaren liegen mit der Trockenheit und dem Wirrwarr. Jedoch die nicht vorhandenen Angaben zu den Haarlängen fand ich wirklich doof.
      Dir auch ein schönes WE

      Löschen
  4. Ich färbe meine Haare aus einem gesundheitlichem Aspekt nicht mehr.
    Früher hatte ich Rot, Lila , Schwarz oder braun,je nach Laune.
    Im Moment halten sich meine grauen Haare noch in Grenzen.
    Vielleicht nehme ich ja später mal silber ;)
    Liebe GRüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Haha Heike, musst eben so lachen. Wobei ich silber genial finde.
      Ich freu mich schon drauf, wenn ich irgendwann alt bin und weiße Haare habe (:

      Grüßle

      Löschen
    2. Hallo zusammen, ich färbe auch schon seit mehr als 15 Jahren meine Haare. Meine Naturhaarfarbe ist Aschblond und für gewöhnlich färbe ich sie mit mittel bis hellblond. In der Werbung sah die Olia Farbe (Honigblond) ja sehr viel ersprechend aus.
      Ganz ehrlich ich rate jedem davon ab; sich die Haare mit Olia zu färben. Meine Haare waren nach der Färbung stumpf, rau und fühlten sich einfach kaputt und ungesund an. Erst nach 1,5 Monaten hatte ich nach vielen Anwendungen von dibersen Kuren und Pflegeprodukten meine gewohnte Haarqualität. Slebst die günstigen Eigenarten der Drogerien sind um Weiten besser als Olia. Gruß Sarah

      Löschen

Blogger Template by Clairvo